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Athlet Jan

10 Wochen vor dem Berlin Marathon stand bei Jan der Zugspitzultratrail über 68km auf dem Plan. Obwohl er eine gute Form aufwies, war es leider nicht sein Tag. Er fühlte sich vom Start weg kraftlos und auch meine Einschätzung, nicht mit Stöcken zu laufen, war nicht ideal. Zudem brach im Downhill die Patellareizung der letzten Wochen wieder durch und er entschied sich entkräftet bei Km 35 aus dem Rennen auszusteigen. Dieses DNF tat nicht nur ihm, sondern auch mir als Trainer weh. Der Vorteil des Ganzen war jedoch, dass wir ohne längere Regenerationsphase anfangen konnten, für Berlin zu trainieren.


Jan kann richtig hart trainieren, was eine gute Eigenschaft ist. Leider ist er so manchmal etwas über den Zielen. Als Trainer musst du deinen Athleten einen gewissen Spielraum gewähren und dann eingreifen, wenn du glaubst, dass es zu viel wird. Hier funktionierte es aber. Jan lief beim Pitz Alpine Glacier Trail über die 16km trotz Sturz mit Bänderverletzung am Zeigefinger auf den 16. Platz und den 3. in seiner AK.



Sein Ziel für Berlin war es, endlich die 3 Std. zu unterbieten. Im Vorjahr hatte er dieses Ziel an selber Stelle mit 3:00:01 denkbar knapp verpasst. Da Jan gerne hart trainiert, habe ich ihm einen Plan mit bis zu 100 Wochenkilometer geschrieben. Meine Idee dahinter, dann hält er sich wenigstens dran und das kam ihm doch sehr entgegen.



6 Wochen vor Berlin gab es dann einen 10km Lauf im Nettetal mit trailigen 165 Höhenmetern. Hier wurde er in starken 40:10min 2. und hatte am Ende noch ordentlich Kraft. Hier war ich mir schon sicher, dass er sein Ziel erreichen würde. Aber wie weit konnte er die Zeit noch drücken?


Jans Intervalle und auch die langen Läufe mit Endbeschleunigung wurden immer schneller, mir schon in der EBS mit 4:02 etwas zu schnell. Das Problem bei so einer EBS ist, dass das Tempo kaum zu kontrollieren ist, entweder es läuft oder man bricht ein.


3 Wochen vor dem Marathon hatte ich das Gefühl, dass Jan wenn er so weitermacht, etwas über dem Formpunkt hinaus schießt und sich die Form wieder leicht absenken würde. Da es aber nur 3 Wochen waren, ist die Schwankung in der Form aber nicht zu stark. Form ist leider nur bedingt planbar, bei einem kommt sie sehr schnell und bei anderen etwas langsamer. Hier die Balance zu finden ist die Kunst des Trainer sein.


In der Taperingphase fühlte Jan sich dann nicht ganz frisch. Eher etwas müde, was dafür spricht, dass er doch leicht drüber war. Normalerweise gibt einem die Taperingphase Kraft und die Beine wollen nur rennen. Ist man über dem Formpunkt, dann geht der Körper eher in eine Ruhepause, was wir nicht haben wollen.


Ich war aber zuversichtlich, dass die Form für sein Ziel unter 3 Stunden, locker reichen würde. 3 Wochen zuvor hätte ich sogar eine 2:55-56 Std. errechnet. Er wollte die 2:56 probieren und lief den halben in 1:28:19 Std. an. Leider bekam er ab Km 28 Oberschenkelprobleme und konnte so das Tempo nicht mehr steigern. Stattdessen begann ein Kampf mit dem Körper und gegen die Uhr. Sein Ziel erreichte er trotzdem deutlich in 2:58:40 Std. Ohne die Probleme hätte er die 2:56 erreichen können, aber Knicken, Lochen, Abheften. Neue Bestzeit und für den nächsten Marathon die Lehren ziehen und schon ein neues Ziel im Blick.




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2 Comments


dienstleistungenat
Oct 19, 2022

Wow Respekt 💪

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Christian maywald
Christian maywald
Oct 19, 2022

Super ❤️

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