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Zeitenwendelauf über 63,3km in Remscheid


Als ich um 7:20 Uhr Hakenbergstadion auf den Parkplatz fuhr, dachte ich hier bin ich falsch normalerweise bekommt man mein Röntgenlauf kaum ein Parkplatz, selbst Läufer*innen habe ich erst keine gesehen, nur ein einzelne in einer gelben Weste.


Starunterlagen abgeholt, angezogen und Trinkrucksack präpariert und ab zum Start. Hier habe ich zwei Ultraläufer gesehen, die schon um 23 Uhr in der Nacht gestartet sind, deren Ziel waren die 105km also 5 Runden um die Sengbachtalsperre. Ich durfte leider nur 3 Rennen, war ich für den kleinen Ultra gemeldet.


Los ging es für jeden Athleten*innen sobald er am Start war. Es gab kein Signal und schon war ich im Lauf. Ich lief einfach in einem angenehmen Tempo und grüßte jede*n 105 km Läufer*innen, so vergingen die ersten 7km wir im Flug.


Ich fühlte mich auch echt locker und lief so langsam zum 1 VP bei Kilometer 11. Dort begrüßte ich die netten Damen fühlte meine Wasserflasche auf und nahm mir 2 Müsliriegel, die übrigens echt lecker waren. Ab hier wird die Strecke etwas welliger, aber der Matsch blieb.


Immer wieder wurde ich für meine Geschwindigkeit und Lockerheit gelobt, was natürlich gegenüber den 105km Läufer*innen etwas fies war, waren sie ja schon fast 10 Stunden unterwegs. Ich bedankte mich aber freundlich und lief von dannen.


Die Strecke zog sich bis Kilometer 17 echt lange, erst dann bin ich in einen kleinen Park gelaufen, wo spielende Kinder waren um man doch einige Läufer auf dem fast 1,5km Rundkurs sehen konnte.


Kurz vor der 20km Marke stand ein Pärchen mit einer Kuhglocke in der Hand und feuerten uns an, jetzt greife ich dem Lauf etwas vor, sie standen auch noch nach 3 Stunden später da, Respekt an euch. Ich möchte auch betonen, dass dort auch 2 Streckenposten standen, die auch ihren Posten nicht verlassen haben.


Ich lief kurz danach in die zweite Runde, aber merkte schon das es nicht so locker belieben würde.


Ich fühlte meine Getränke bei der zweiten VP (Zielbereich) auf, nahm mir zwei Müsliriegel und verabschiedete mich bei den Helfern mit bis gleich.


Schon jetzt nach knapp 22km hat mein Körper angefangen mich zu reglementieren, der Puls schoss um 10 Schläge hoch und auch mein Laufschritt war nicht mehr ganz so dynamisch. Hier wusste ich das werden noch ganz lange 41km.


Ich überholte ein paar Marathonläufer die gerade erst gestartet sind und begrüßte fast jeden (außer die mir Kopfhörern in den Ohren, dort habe ich gelernt, sie hören einen eh nicht)


Die ersten 7 Kilometer der 21,1km Runde verfolgen immer relativ schnell, aber die nächsten 4 Kilometer bis zur Vp vergingen überhaupt nicht.


Angekommen habe ich wieder meine Flask vollgemacht und mir wieder 2 Müsliriegel genommen. Ich spürte aber die Anstrengung deutlich, mein Körper ließ mich zwar gewähren, aber mehr als 75-80% Energie gab er mir nicht.


Schon zum zweiten Mal kam mir ein junger Radler mit einer riesen Box auf den Rücken geschnallt entgegen, ihr werdet es mir nicht glauben, ab ich werde ihn auf der letzten Runde nochmal sehen. Anscheinend fuhr er das ganze Rennen gegen die Laufrichtung. Ich fragte mich wehr becknakter war? Er mit seinem Fahrrad und der Box oder ich als Ultraläufer.


Ab jetzt kann ich erstmal gar nicht soviel Berichten, weil sich alles wiederholt. Ich war wieder an der VP bei der Hälfte der Strecke und später im Zielbereich. Ich war auf der letzten Runde und habe versucht eine Tempo zu finden wo ich sicher hier durchkomme. Die Beine wurden sehr schleppend und jeder Kilometer fühlte sich wir eine Ewigkeit an.


Ich konnte noch einige Läufer*innen überholen und habe mir nette Sprüche über meine ziemlich dreckigen Waden angehört.


Das Ziel war in Sicht und ich war einfach nur froh die dritte Runde zu beenden. Im Ziel habe ich noch ein paar bekannte Gesichter getroffen, wie haben uns noch kurz ausgetauscht. Tranken noch ein Bierchen und gingen dann nach Hause, es gab leider keine Duschen und ich fing an zu frieren.


Eine Siegerehrung war eh nicht auf der Agenda.


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