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Rennbericht Salzkotten Marathon 2023

Zwei Tage vor dem Rennen hat mir mein Kumpel Max aus Kindheitstagen gesagt, dass er auch beim Salzkotten Marathon über die Halbmarathondistanz starten möchte. Seine Zielzeit von 1:18 Uhr passte mit meiner 1. Marathonhälfte perfekt zusammen. Also habe ich mich entschlossen ihm erst die Pace zu machen, so bin ich auch nicht so alleine unterwegs.


Als wir in Salzkotten angekommen sind, ist mir aufgefallen, dass ich ein neuen linken Schuh (ca. 300km) und ein alten rechten Schuh (ca. 1200km) dabei hatte. Wie sich das angefühlt hat, berichte ich euch am Ende des Textes.



Vor dem Start habe ich mich kurz mit Franziska Dietz und Norbert Wilhelmi unterhalten, beide schreiben für die Runnersworld bzw. Laufen.de. Norbert fragte, wann ich ungefähr im Ziel bin. Ich antworte in 2:35 werde ich da sein. Danach noch ein kurzes Interview beim Sälzer TV, wo mich dann Nils Brandt abgefangen hat und wir dann zusammen eingelaufen sind. Nils ist ebenfalls Koch und rennt heute sein ersten Marathon. Mit einer 32er auf 10km hat er auch ordentlich Dampf unterm Schuh. Seine Zielpace von 3:40 min/km passte perfekt zu dem Tempo, dass ich mit meinem Kumpel Max laufen wollte, so waren wir zu dritt.


Vor dem Start begrüßte ich noch einige Läufer/in und dann wurden wir von Hardy (Moderator) und Herrn Klingenthal auf die Strecke geschickt.


Fotos ©️ Norbert Wilhelmi

Schnell sortierte sich Feld. Vorne 6 Halbmarathonläufer, dann kamen Nils, Max und ich. Die Pace stimmte mit 3:40-43 und so unterhielten wir uns ein wenig. Nach ca. 3km schnauzete mich Max an, dass wir zu schnell sind. Da macht man freiwillig Pace und kriegt dann noch ein drüber 🤣. Nur Spaß, wir waren tatsächlich ein paar Sekunden zu schnell und so drosselten wir das Tempo ganz leicht.


Nils und ich liefen nebeneinander und Max hinterher. Selbst als Max ein Becher an einer Getränkestationen verpasst hat, hat Nils ihm ein angereicht. Ein wahrer Sportsmann.


Fotos ©️ Norbert Wilhemli

Wir holten ein Halbmarathonläufer ein und hatten ein richtig angenehmes Tempo d

rauf. Weil es in Salzkotten ein Rundkurs ist, wo man beim Marathon 8x die selbe Straße hin und zurück läuf, sieht man hier an der Stelle viele Mitläufer. Ich mag dieses Stück, weil man so mit seinen Mitläufer/in interagieren kann. Viele feuerten uns an und ich bedankte mich mit einem Daumen hoch. Es saßen da ein paar Jungs am Streckenrand als Posten die "Maschinen" ruften. Max fing an zu lachen.


Foto ©️ Norbert Wilhemli

So liefen wir vor uns hin. Nils und ich unterhielten uns und Max konzentrierte sich aufs laufen, was auch genau richtig ist. Die erste Runde ist geschafft. Hardy und Horst moderierten uns an und ich fühlte mich grandios. Max fing dagegen an, etwas schwerer zu Atmen, aber alles noch im grünen Bereich.


Ich fing ab Kilometer 13 an das Tempo leicht zu anzuziehen, weil wir nach meiner Rechnung nicht ganz auf die 1:18 std. kommen werden bei dem Tempo. Max und Nils drückten mit, so daß wir unter die 3:40min/km gerutscht sind. Max Atmung wurde etwas flacher, ich gab ihm Tipps und motivierte ihn, immer weiterzumachen.


Foto ©️ Norbert Wilhemli

Bei Kilometer 18 sagte er: "dass verkacke ich". Ich sagte: "nein wirst du nicht". Auch Nils feuerte ihn weiter an. Es war wirklich eine richtig tolle Gruppendynamik.


Ca. Kilometer 20 sagte Nils zu mir "ich bleibe bei meiner geplanten 3:40 Pace, zieh das durch und schnappte dir den Rekord." Ich bedankte mich und rannte mit Max Richtung Ziel.


An der Sälzerhalle standen Elias Sansar und Erik Peters die uns anfeurten. Beide starten über die 10km, der um 10:30 Uhr startete.


Ich hörte Hardy und Horst, so war das Ziel für Max nicht mehr weit. Leider verpassten wir die 1:18 um 21 Sekunden, obwohl ich im nachhinein glaubte, dass die HM Strecke 100-200m zu lang ist, was wiederum eine Zeit unter 1:18 macht.



Max hat wirklich jeden Tropfen Sprit heraus gequetscht der in seinem Tank war. Wirklich starke Leistung 💪


Ich ging auf die dritte Runde. Nun war ich alleine unterwegs. Vor mir nur meine Radbegleitung für den führenden im Marathon. Ich überholte ein paar Halbmarathonläufer/in die mich alle anfeuerten, was ich sehr Wertschätzung, sind sie ja auch alle gerade in einem Rennen.



Ich behielt das Tempo unter der 3:40 konstant bei, obwohl es schon deutlich wärmer wurde. Ich war mir aber sicher, den bestehenden Streckenrekord von 2:38 zu knacken.



Kilometer 26 und das Führungsauto reihte sich vor mir ein. Jetzt hatte ich Musik 😀, obwohl es deutlich leiser war als die Jahre zuvor.


Ich rannte vor mich hin und fühlte mich einfach gut. Hatte keine Probleme und das interagieren mit Zuschauern und Läufern machte mir Spaß.


Foto ©️ Norbert Wilhemli

Bei Kilometer 31 standen wieder Elias und Erik. Elias rief zu mir "du bist der Beste". Das aus seinem Mund, ist wirklich eine ganz große Ehre. Er ist hier im Kreis der Gott unter den Läufern.


Letzte Runde brach an und mein Darm ziehte leicht, da ich dies schon öfters hatte, wusste ich, ich muss mehr trinken, leider bin ich gerade an einem Getränkestationen vorbeigelaufen, so musste ich ein paar Kilometern warten.


Ich lief am 10er Start vorbei, die freundlicherweise ein paar Minuten auf mich warteten. Zwar ist das überholen der Läuferschar nicht schwierig, sparte es so aber doch ein paar Körner.


Ich hörte bei Kilometer 33 ein paar schnelle Schritte hinter mir. Elias rannte an mir vorbei und sagte mir "das ich es schaffen werde". Kurz danach lief Erik an mir vorbei.


Ich konnte das Tempo gut halten und an einer Getränkestationen nahm ich mir etwas Cola und mein Darm beruhigte sich etwas. Mein Tempo wurde durch die Wärme minimal langsamer, aber da es nur ein paar Sekunden waren, nicht dramatisch.


Foto ©️ Norbert Wilhemli

Noch 5 km und Erik lief schon wieder an mir vorbei. Das liegt daran, dass der 10er ein kleinen Schlenker macht und ich so wieder vor ihm lag. Erik sagte: "gleich 2x in einem Rennen überholen, passiert auch nicht so oft"


Die Streckenposten, ihr wisst schon "Du Maschine"


Die letzten Kilometer und ich wusste, das ich den Streckenrekord brechen werde. So wurde mein bisher großes grinsen noch größer. Ich hörte wieder Hardy und die Zuschauer.


Unter dem Beifall rannte ich in 2:35:33 durchs Ziel. Erinnert ihr euch welche Zeit ich vorher Norbert angekündigt habe 🤪


Foto ©️ Norbert Wilhemli

Bevor ich zu den ganzen Interviews ging, habe ich meine Familie gesucht. Meine Stella sagte mir, Fiona wollte gelben Sprudi, also besorgte ich ihr welchen 🥰


Kurz danach lief Nils in 2:39 durchs Ziel, wo ich ihn mit offenen Armen Empfang. Der erste Marathon ist immer etwas was besonders und ich bin auf ewig ein Teil davon. Mich macht es stolz, dass es noch mehr laufende Köchegibt 👨🏼‍🍳👨🏼‍🍳. Wir suchen für nächstes Jahr noch ein schnellen Koch, dann machen wir das Podest voll, also falls du einer bist, dann melde dich doch 😀


Jetzt geht es für mich in die Sommerregeneration. Die nächsten Ziele sind dann Kassel und Lübeck. Ebenfalls zwei Läufe, die mir sehr am Herzen liegen und ich gerne dort laufe 😀


Ach ja die Schuhe, tatsächlich habe ich muskulösen ein kleinen unterschied zum Ende gespürt. Mein rechtes Bein mit dem alten Schuh ist etwas mehr belastet worden, so dass ich ein leichtes ziehen in der Wade spürte, was ich auch zwei Tage danach noch merke. Es hat mich im Rennen aber nicht beeinflusst.


Foto ©️ Norbert Wilhemli

Ebenfalls war meine Athletin Franzi am Start, ihr Ziel war es nach der Schwangerschaft wieder an ihre alten Zeiten zu kommen. Nach 6 Monaten haben wir es erreicht und die erste Bestzeit steht über die Halbmarathondistanz und wie ihr wisst, ist die Strecke dort etwas zu lang. Herzlichen Glückwunsch Franzi, dass war die erste von vielen 😀

2 Comments


Guest
Jun 07, 2023

Einfach nur klasse. Laufen macht glücklich und das merkt man dem Bericht an 😊!

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Jan Kaschura
Jan Kaschura
Jun 20, 2023
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Vielen Dank, ja da hast du vollkommenrecht 😃

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